Feuerbestattung / feierliche Urnenbeisetzung

Unter einer Feuerbestattung versteht man die Einäscherung der sterblichen Hülle mit dem Sarg. Bei der Feuerbestattung besteht die Möglichkeit, die Trauerfeier mit dem Sarg oder der Urne (feierliche Urnenbeisetzung) durchzuführen. Nach der Trauerfeier, die in einer Kirche oder Verabschiedungshalle stattfindet, wird der Sarg zum Krematorium überführt. Die Beisetzung der Urne erfolgt dann zu einem späteren Zeitpunkt im engeren Familienkreis.

Feuerbestattung ist die Bestattung der Zukunft und wird aufgrund ihrer vielen Vorteile immer häufiger gewählt.

Verbrennung im Krematorium

Der Leichnam wird mit dem Sarg im Krematorium verbrannt. Krematorien sind mit aufwändigen Filteranlagen ausgestattet, die eine umweltschonende Kremierung gewährleisten. Wichtig ist, dass der Sarg und eventuelle Sargbeigaben weitgehend umweltfreundlich sind.

Herzschrittmacher werden vor der Feuerbestattung entfernt.

Vor dem Einführen in die Verbrennungskammer werden den Särgen meist die Metallteile entfernt, um diese nicht nachher aussortieren zu müssen. Technisch wäre dies aber kein Problem, auch Metallteile aus Prothesen oder Sargschrauben werden später aus den Aschenresten getrennt.

Der Verbrennungsvorgang selbst dauert mindestens eine Stunde und ist von der Größe des Leichnams, der Ofentemperatur und anderen Faktoren abhängig.

Es wird jeweils nur ein Leichnam verbrannt und es ist absolut sicher, dass die Aschenreste von einer ganz bestimmten Person stammen und nicht vermischt werden. Um die Aschenreste jedenfalls zuordnen zu können und Verwechslungen auszuschließen, wird jedem Sarg ein unbrennbarer Schamott-Stein mit einer Nummer beigelegt. Stein und Nummer finden sich später unzerstört in der Asche, so dass diese zweifelsfrei identifiziert werden kann.

Beisetzung der Aschenreste

Die Aschenreste darf man sich nicht wie Asche eines verbrannten Papiers oder Zigarettenasche vorstellen. Genaugenommen bleiben nur die Reste der großen und dichten Knochen des Leichnams zurück (Teile des Schädels, des Rückgrats, des Beckens und der Oberschenkel). Sarg, Sargausstattung aber auch viel Masse des Körpers verbrennen und verlieren sich als Rauch und Verbrennungsbestandteile, die über den Kamin ausgeblasen werden. Ein bisschen Aschenverstreuung ist also gar nicht zu verhindern und deshalb ist es besonders unverständlich, dass manche Länder sich derart gegen die freie Aschenverwendung sperren.

Das übrig gebliebene verbrannte Knochengewebe wird auf Fremdteile wie Metall usw. untersucht, diese werden entfernt und entsorgt. Schmuck befindet sich nicht darunter, gewöhnliche Edelmetalle überstehen den Verbrennungsprozess nicht. Die gereinigten Knochenreste kommen in die Aschenmühle – die eigentlich eine Knochenmühle ist – und werden dort zu den Aschenresten gemahlen, die schließlich in einer Aschenkapsel oder Urne aufbewahrt werden.

Die Aschenkapsel ist eine einfache Urne, die standardmäßig von vielen Krematorien verwendet wird. Häufig wird auch nur diese Aschenkapsel beigesetzt. Möglich ist es auch, die Aschenreste direkt in eine Urne zu geben oder die Aschenkapsel samt Aschenreste in eine Überurne zu stellen.

Urnen werden in Urnennischen, Urnenwänden, aber auch Erdgräbern der Friedhöfe beigesetzt. In manchen Gemeinden gibt es sogenannte Urnenhaine, die der Urnenbeisetzung dienen.

Ob eine alternative Aschenverwendung erlaubt ist, hängt von den jeweils geltenden Gesetzen ab und ist regional sehr verschieden.